Bereits zum zweiten Mal veranstaltete die Realschule Blaustein den „Tag der Berufsorientierung“
in ihren Räumlichkeiten. Im Vorfeld des Tages wurden die Schülerinnen und Schüler informiert,
welche Firmen teilnehmen würden. Die Jugendlichen konnten sich Berufe aussuchen, die sie
erkunden wollten oder auch an Bewerbungstrainings teilnehmen. Am Donnerstag, den 28.
November 2024 trafen sich dann alle Schülerinnen und Schüler der Klassen 8–10, das Kollegium
und die beteiligten Firmen zunächst in der Mensa. Dort begrüßte Schulleiter Oliver Däubler alle
Anwesenden. Er bezeichnete das Event als eine einmalige Gelegenheit, um den Jugendlichen, mit
Hilfe starker Partner, Orientierung zu bieten und um für ihre Zukunft wichtige Kontakte knüpfen zu
können.
Im Anschluss ging es in die ersten drei Zeitblöcke, die jeweils 20 Minuten in Anspruch nahmen. Je
nachdem, welchen Beruf und welche Firma die Jugendlichen ausgesucht hatten, erfuhren sie z.
B. von der IHK Ulm Tipps für die schriftliche Bewerbung oder von der Sparkasse Ulm, wie man
souverän ein Vorstellungsgespräch meistert. Dass es durchaus legitim sei, mit Hilfe von KI eine
Bewerbung zu erstellen, wurde den Schülerinnen und Schüler vermittelt. Man müsse dem Text
aber immer eine persönliche Note geben. Beim Diakonischen Institut für Soziale Berufe aus
Dornstadt konnten sich die jungen Leute u.a. über den Beruf des Heilerziehungspflegers, der nicht
so bekannt ist, informieren. Bei diesem Beruf geht es darum, Kinder, Jugendliche und Erwachsene
mit geistiger, körperlicher oder psychischer Beeinträchtigung die Teilhabe am öffentlichen Leben
in den Bereichen Bildung, Arbeit, Wohnen und Freizeit zu ermöglichen. Bei der Firma Alnatura und
dem Beruf des Kaufmanns/der Kauffrau im Bioeinzelhandel bekamen die Jugendlichen vermittelt,
dass man mit Fleiß und Ausdauer und einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung
bereits mit Mitte 30 die Möglichkeit hat, Marktleiter bzw. Marktleiterin zu werden.
Nach einer längeren Pause, in der die Firmenvertreter*innen in der Mensa durch ein
abwechslungsreiches Buffett der AES–Schülergruppe verköstigt wurden und die Schülerinnen
und Schüler sich in der Aula Hotdogs kaufen konnten, begann der zweite Teil mit drei Zeitblöcken
à 20 Minuten.
Bei der Agentur für Arbeit ging es u. a. um Berufe rund um Recht und Verwaltung. Mit Hilfe eines
kurzen Films, der auf die Besonderheiten in diesen Ausbildungsberufen hinwies, sowie einem
Quiz, kamen die Schülerinnen und Schüler diesem großem Berufsfeld näher. Dass Kreativität und
ein Sinn für Ästhetik wichtig seien, erfuhren die Teilnehmenden bei Griffwerk und dem Beruf des
Mediengestalters/der Mediengestalterin. Viele Firmen hatten Auszubildende dabei, die von der
Ausbildung und den Anforderungen berichteten. Eine ehemalige Schülerin der Realschule
Blaustein, die nun die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau am RKU absolviert, berichtete
vom Krankenhausalltag. Zwei Erzieherinnen der Stadt Blaustein stellten den Alltag im
Kindergarten vor und wie wichtig es sei, gerade in den sozialen Berufen, ein hohes Maß an
Empathie zu besitzen.
Beim anschließenden „Meet and Greet“ konnten die Schülerinnen und Schüler gezielt die
einzelnen Firmen aufsuchen, um ungeklärte Fragen zu stellen oder sich um einen Praktikumsplatz
zu bemühen. Die teilnehmenden Unternehmen und Institutionen, die Schülerinnen und Schüler
und das Kollegium zeigten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf des Vormittags. Es sei toll, wie
interessiert die Jugendlichen seien.
So gingen diese mit vielen neuen Eindrücken und Inspirationen nach Hause. Der „Tag der
Berufsorientierung“ hat nicht nur Perspektiven eröffnet, sondern auch gezeigt, wie spannend und
vielfältig die Welt der Berufe ist.
Dieser Tag wurde mit einer Abendveranstaltung für die Jugendlichen und Eltern der 8. Klassen
abgerundet. Schulleiter Oliver Däubler begrüßte wiederum und führte an, dass es für die
Jugendlichen schwierig sei, bei der Fülle an Berufen für sich etwas Passendes zu finden. Da in der
9. Klasse das Pflichtpraktikum anstehe, sei es von großer Wichtigkeit, dass bereits in Klasse 8 eine
erste berufliche Orientierung stattfinde.
Frau Puschmann von der Agentur für Arbeit Ulm begann mit ihrem Vortrag zum Thema „Hilfe, mein
Kind sucht einen Beruf!“ Wichtig sei es, was das Kind gut finde und gut könne und auch mehrere
freiwillige Praktika zu absolvieren. Sie betonte außerdem, dass Eltern bei der beruflichen
Entscheidungsfindung eine extrem große Rolle spielen, und stellte einige Online–Plattformen vor,
auf denen sich Eltern und Jugendliche über Berufsfelder und Berufe informieren können.
Anschließend erklärte Frau Martin von der Bildungsakademie der Handwerksammer die sog.
„Werkstatttage“, bei denen die 8. Klässler im laufenden Schuljahr während zweier Wochen
Einblick in fünf Berufsfelder erhalten: Mechatronik, Metall, Holz/Farbe, Büromanagement,
Friseur. Pro Berufsfeld werden 2,5 Tage veranschlagt. Die Schülerinnen und Schüler führen
während der Tage ein Berichtsheft, in dem sie ihre Arbeit dokumentieren. Im Anschluss erhalten
die Jugendlichen ein Zertifikat, das jeder Bewerbung beigelegt werden kann.
Frau Biermann von der IHK Ulm leitete im Anschluss die Podiumsdiskussion mit Frau Dalyan von
DB Schenker, Herrn Balser von der Teva GmbH, Frau Keller von der Sparkasse Ulm, Herrn Glatz
von DANA/Reinz GmbH und Frau Hilsenbeck von der ProLux Systemtechnik GmbH & Co. KG.
Die Vertreter*innen der Firmen stellten sich vor und legten dar, dass eine Ausbildung für ihre
Häuser wichtig sei, um sich den eigenen Nachwuchs zu sichern. Dass es klar sei, dass
Jugendliche mit 15 oder 16 Jahren noch ganz am Anfang stünden und sie durch die Ausbildung
und Begleitung reifen. Praktika können bei allen anwesenden Firmen leicht vereinbart werden. Die
Jugendlichen wurden ermutigt, sich zu trauen, sich über die Homepages zu informieren und für
ein Praktikum zu bewerben.
Einen großen Teil der Diskussion nahm das Thema Bewerbung bzw. der Bewerbungsprozess ein.
Hier stellten Eltern auch viele interessierte Nachfragen.
Gegen Ende der Veranstaltung gaben die Firmenvertreter*innen den Anwesenden Tipps. Da die
Berufswelt, auch durch Digitalisierung, schnell voranschreite, sei es wichtig, dass Kinder sich
ausprobieren und flexibel seien. Auch Offenheit gegenüber Neuem und Unbekanntem sei von
großer Relevanz. Auf einen Besuch der Bildungsmesse Ulm im Februar 2025 wurde hingewiesen.
Welch ein gelungener Abschluss eines sehr informativen und aufschlussreichen Tages!
Wir danken den teilnehmenden Firmen und Institutionen, die es ermöglichten, so einen Tag für
unsere Schülerinnen und Schüler überhaupt anzubieten:
Alnatura, DANA/REINZ–Dichtungs GmbH, Agentur für Arbeit Ulm, Industrie– und Handelskammer
Ulm, Diakonisches Institut für Soziale Berufe, Mühlen Sohn, Griffwerk, Universitäts– und
Rehabilitationskliniken Ulm, Stadtwerke Blaustein, Stadt Blaustein, Winfried Kaupper – Metallbau
und Schlosserei, Kiesling Fahrzeugbau, Deutsches Rotes Kreuz Ulm, Jacob BEK GmbH,
müllerblaustein, Sparkasse Ulm, Franz Scheuerle GmbH, Lindenmann, DB Schenker, Teva und
ProLux.
Katharina Spohn
(Berufsorientierungs–Team der Realschule Blaustein)